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20 Jahre Landschaftspflege mit Wasserbüffeln – 10 Jahre IFWL

Seit nunmehr 20 Jahren züchtet Peter Biel aus Streekermoor auf Weideflächen in Hatten, Huntlosen und Hude Wasserbüffel.
Dabei steht nicht die Produktion von Fleisch und die Herstellung von schmackhaften Produkten wie Salami, Steak oder Bratwurst im Vordergrund – erst recht nicht die Fertigung der beliebten Mozzarella aus Büffelmilch, die hier ausschließlich den Kälbern zugutekommen soll – die Natur- und Landschaftspflege war von Anfang an das dominierende Ziel aller Bemühungen.
Dazu wurde 1999 schon der Deutsche Büffelverband (DBV) gegründet und erste Veranstaltungen organisiert, um dem zu dieser Zeit noch als Exot bezeichneten Tier Beachtung und Anerkennung zu verschaffen. Sehr hilfreich war dabei die Mitwirkung und Unterstützung des verstorbenen Agrarökonomen Prof. Dr. Hilmar Zeigert aus Oldenburg, der sein umfangreiches Wissen bei der Gründung des „Internationalen Förderverbandes zum Einsatz des Wasserbüffels als Landschaftspfleger“ (IFWL) 2008 in Sandhatten einbrachte, dem dann auch mit Dr. René Krawczynski und Dr. Hans-Georg Wagner, Wissenschaftler der Uni Cottbus sowie weitere Experten aus dem Naturschutz angehörten.

Die jährlich in einem anderen Bundesland durchgeführten mehrtägigen IFWL-Tagungen und die damit verbundene breite Öffentlichkeitsarbeit haben dann wesentlich dazu beigetragen, das Image des Wasserbüffels deutlich zu verbessern und die durch zahlreiche Projekte in ganz Deutschland erzielten guten Ergebnisse beim Einsatz der Wasserbüffel Kritiker zum Nachdenken und dann zum Umdenken zu bewegen. IFWL-Präsident Peter Biel blickt heute mit Genugtuung auf die 20-jährige Pionierarbeit und jetzt auch 10-jährige Verbandsarbeit zurück.

„Der Wasserbüffel ist kein Tropentier, er ist auch in Deutschland wie bereits im Balkan und Italien etabliert und als Landschaftspfleger besser als alle anderen Großen Pflanzenfresser (Herbivoren) geeignet, in seiner Robustheit und Vielseitigkeit im Naturschutz eingesetzt zu werden – zumal er mit großer Vorliebe auch Feuchtwiesen, Moore und Seenlandschaften effektiv beweidet und vor der Verbuschung bewahrt. Gerade weil die offenen Moorflächen einer der größten CO2-Emitenten sind, ist hier der Einsatz der Wasserbüffel ohne jede Alternative.“

Hier liegt für den Wasserbüffel ein gewaltiges Einsatzspektrum im Bereich des Klimaschutzes, denn Deutschland hängt beim CO2-Sparen deutlich hinterher, stellt auch die Bundesministerin für Umwelt und Naturschutz, Svenja Schulze, fest.
Werden Moore zerstört, setzen sie hohe Mengen klimaschädliche Gase frei, einzigartige Tier- und Pflanzenwelten werden dabei vernichtet.

Adäquate Anerkennung gibt es inzwischen für den Wasserbüffel, denn ihr Einsatz bei der „Ihmeaue-Renaturierung“ wurde 2012 durch die Nds. Landesregierung mit einem Preis ausgezeichnet, wie in diesem Jahr das vom Naturpark Spessart koordinierte Wasserbüffel-Projekt im Hafenlohrtal/Bayern als offizielles Projekt der UN-Dekade „Biologische Vielfalt“.

Deshalb betrachtet Peter Biel die Teilnahme des Nds. Umweltministers Olaf Lies an der diesjährigen IFWL-Jubiläumstagung vom 28. bis 30. September im Dorfkrug in Hatterwüsting auch als besondere Auszeichnung und Anerkennung der von seinem Verband geleisteten Pionierarbeit.

Wasserbüffel auf der Weide
Zum beidseitigen Vorteil: Körperpflege durch Stare.
Zum Wohlfühlen gehört auch eine Suhle dazu, die Nil- und Kanadagans anlocken.
Selten in Deutschland, konstant in großer Zahl in Sandhatten: der Kurzflügelkäfer Emus hirtus.

Bilder der Jahrestagung…