Forschungsweide des IFWL:
Fund von Emus hirtus in Huntlosen
Seit April 2010 weiden auf der knapp 5 Hektar großen Waldweide der Büffelfarm Hatten neun Wasserbüffel.
Am 30. Juli 2010 wurde die Fläche von den Experten der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) – Naturerbe GmbH begangen, um die Weidetiere zu inspizieren und faunistische und floristische Beobachtungen festzuhalten. Dabei wurden auf einem Dunghaufen der Wasserbüffel gegen Mittag zwei Exemplare des Behaarten Kurzflüglers Emus hirtus beobachtet.
Der Behaarte Kurzflügelkäfer Emus hirtus gilt in Deutschland generell als seltene Art. Bundesweit wird er als „stark gefährdet“ eingestuft, in einigen Bundesländern sogar als „vom Aussterben bedroht“ bezeichnet. Es liegen allerdings nicht aus allen Bundesländern Rote Listen dieser Spezies vor. Emus hirtus gilt als Prädator (Beutefänger) vor allem von Dungkäfer-Larven. Obwohl nicht ausgesprochen koprobiont, findet er sich regelmäßig an Dunghaufen großer Pflanzenfresser, um hier zu jagen.
Könnte dieser interessante erstmalige Fund auch eine zufällige Ausnahme gewesen sein, so deuten die weiteren Beobachtungen durch Büffelzüchter Peter Biel am 2. August 2010 und am 23. September 2010 sowie Revierförster Karl-Heinz Frese am 3. Oktober 2010 darauf hin, dass dieses Insekt auf dieser Weide sehr gute Lebensbedingungen vorfindet und sogar wohl in noch größerer Anzahl vorhanden ist.
Dies war Anlaß für eine systematische Dunguntersuchung durch den Experten Bartosz Lysakowski von der Uni Cottbus am 21. August 2010, die erneut ein erstaunliches Ergebnis brachte. Wie von ihm bisher noch nirgendwo anders festgestellt, konnte der Insekten-Spezialist über 12 verschiedene Arten in großer Menge ausfindig machen.